Chinese Sweets aus der Wundertüte

Einer meiner Kollegen hat gerade geheiratet und hatte heute für die Kollegen eine Ladung Süssigkeiten und Erdnüsse mit ins Büro gebracht. Mein Sitznachbar zur linken zog mich mit in die Küche zur Süssigkeitentüte, damit mir diese Köstlichkeiten nicht entgehen. Der Chinese als solcher ist freundlich, stellen wir immer wieder fest. Um seine Geste wertzuschätzen blieb mir nichts anderes übrig als mutig zuzugreifen. Viele bunt eingepackte “Was auch immer” leuchteten mir aus der nett angerichteten Plastiktüte, der Wundertüte, entgegen.
20141205_092958 Resized
Natürlich waren alle Aufschriften in chinesischer Sprache. Noch etwas zögernd durchstöberte ich die Tüte nach dem geringsten Übel. Oh eine Chillischote auf einer Packung abgebildet bedeutet nichts Gutes. Hauptsache nicht noch etwas mit Fischgeschmack oder mit getrocknetem Hühnerfuß. Tapfer zog ich eine rote und eine blaue Verpackung aus der Tüte heraus. Diejenigen von Euch, die wissen, wie ich Wein aussuche, können ahnen, wie ich hier die Wahl getroffen habe. Einfach das Päckchen  nehmen, wo mir das Design am Besten gefällt. Und meistens passt es. Dann hoffen wir mal, dass meine Methode bei chinesischen Süssigkeiten auch funktioniert. “Please try”, und mein Kollege lächelte. Ist er einfach nur  freundlich, oder weiss er etwas, was ich noch nicht weiss?
Dann kam die Stunde der Wahrheit. Ich lächelte zurück und öffnete gespannt die Packung. Ein etwas krümmeliger trockener Riegel erschien, aber immerhin kein Fischgeruch. Kann also gar nicht so schlimm werden. Mutig zog ich den Riegel heraus. Er verschwand komplett in meinem Mund. Wenn es nicht schmecken sollte, habe ich es dann mit einem Bissen geschafft. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass das Ding in der roten Packung gar nicht mal schlecht war. Nussgeschmack in einer Krümelmasse. Doch kann man essen. Gar nicht mal so schlecht.