Tag 11: Chinesische Toilettengeschichten Teil 1

Interessant in einem neuen, unbekannten Land sind ja oftmals die Toiletten. Auch hier in China. Weitgehend bekannt ist, dass es hier, wie in Frankreich und Japan, vor allem die Löcher im Boden anstatt einer toilettenschüssel gibt. Ist damit ja eh kein Unterschied zu anderen Ländern. Interessant ist allerdings das Toilettenverhalten.
Heute Abend war ich In der Bar des Hotels. Ein iced coffee für den Abend nach der Arbeit. Der Kaffee möchte natürlich auch mal raus, also der erste Weg zur Toilette des Hotels. Grundlegende Struktur und Aufteilung: drei Mal stehend, zwei Mal sitzend. Ich kam die Tür hinein. Erst Stille, dann nach ein paar Sekunden Gemurmel aus der Sitzabteilung. Lauter werdend. Ich etwas irritiert, da auf Chinesisch. Und ich kein Wort verstanden. Weiterhin hektische Worte. Und wieder sehr hektische Worte. Vielleicht hat sich jemand eingeschlossen? Vielleicht fehlst an Toilettenpapier. Ich frage freundlich auf Englisch, ob ich etwas für den armen, vielleicht eingeschlossenen Menschen tun könnte. Antwort, nein, man möchte auch nicht gestört werden. Also gut. Darauf hin kommt ein zweiter Chinese in den Toilettenraum mit Handy und Gespräch auf der Leitung. Laut telefonierend. Der zielstrebige Gang zur Stehabteilung bei laufendem Gespräch, Zielerreichung in der Kachelabteilung und schwupp ist der Hosenboden wieder zu.
Da war es mir klar, dass der arme, eingesperrte Mensch weder Arm, noch eingesperrt ist, sondern einfach nur am telefonieren.