Na endlich. Wir durften mal wieder zur Bank. Wie ich diese Besuche schon vermisst hatte 😉 Da denkt man, jetzt hat man es geschafft, und dann kommt die nächste Hürde. Aber wir sind bereits Profis im Hürdenlauf.

Dieses Mal standen folgende Punkte für unseren Bankbesuch an:

• Meine Debitkarte für Überweisungen am Automaten freizuschalten. Sven kann natürlich mit seiner Primärkarte Überweisungen tätigen, aber ich mit der Sekundärkarte nicht
• Eine Auslandsüberweisung
• Automatisches Ausgleichen der Kreditkartenbalance durch die Debitkarten (bei uns beiden)

Das gewohnte Bild wiederholte sich also mal wieder. Mr. Tang (unser Fahrer), die Sekretärin, Sven und ich…. Ach ja und natürlich unsere Reisepässe.

Zielstrebig stiefelten wir in die Bank, sagten der Sekretärin, dass sie uns eine VIP Wartenummer besorgen soll. Fehlanzeige, sie hat keine bekommen. Ich also zum Schalter. Da wir hier schon bekannt sind, bekam ich sofort ohne Zögern eine VIP Wartenummer in die Hand gedrückt. Geht doch.

Aber wo war Sven? Verschwunden. Wo kann er nur sein? Ich hab’s. Er stand bereits im VeryVeryVery-VIP Büro. Klar, logisch, wir warten doch nicht. Dieses Büro kennen wir bereits von unseren letzten beiden Besuchen. Wie blöd von mir, mich mit Warten abzugeben. So nun noch am Chinesen auf dem Sofa vorbeidrängen, und perfekt, wir waren schon dran.

Jetzt kam der schwierigere Teil. Unsere Sekretärin erklärten wir 5min unsere Anliegen, damit sie diese gut auf Chinesisch an die Bankangestellte vermitteln konnte. Boah, selbst das musste man schon drei Mal wiederholen. Aber dann hatte sie es. Wir bekamen jeweils ein Formular in die Hand gedrückt. Das war das Formular für das automatische Ausgleichen der Kreditkartenbalance. So ein kleines Formular hatten wir noch nie. Da war man ja nach 5min fertig. Aber wie sollte es anders sein “Zurück auf Los”. Sven hatte einen blauen Stift verwendet. Geht gar nicht. Man darf nur Schwarz verwenden. Also noch einmal. Mittlerweile wurde mein Zettel, mein Reisepass und meine Karten begutachtet. Nein, das geht so nicht. Meine Sekundärkarte kann ich nicht automatisch ausgleichen. Das kann nur Sven machen. Nach weiteren 3min waren wir dann aber zufrieden, denn Sven kann automatisch seine und meine Karte ausgleichen. Passt also, ist ja sowieso ein Konto.

Punkt 1 abgeharkt.

Mit meiner Debitkarte am Automaten Überweisungen tätigen, das geht gar nicht. Ist ja nur die Sekundärkarte.  Wir waren total entspannt, denn wir wissen ja bereits, ein geht nicht, gibt es nicht. Bisher hat immer alles geklappt. Das machten wir ihr auch deutlich, dass wir dieses nein nicht akzeptieren. Sie wollte nach mal schauen, ob das nicht doch irgendwie geht. Also Formular ausgefüllt, nur einmal. Pin eingegeben, auch nur einmal…. Das machte mich stutzig. Nur alles einmal, das kann doch gar nicht funktioneren. So fertig. Soll gehen. Wie jetzt, so einfach? Da wurde gleich die Probe gemacht. Ich überweiste am Automaten von unserem Konto mit meiner Karte Geld auf Svens Karte auf unser gemeinsames Konto. Funktioniert, sofort kamen die beiden SMS. Geld von unserem Konto abgebucht und eine eingehende Überweisung von Martina auf unser Konto. So gleicher Kontostand wie vorher. Mist, doch nicht die Geldmaschine erfunden. Hätte ja echt mal klappen können. Aber Überweisen klappt.

Punkt 2 abgeharkt.

Also weiter mit der Auslandsüberweisung. Ob wir in CNY oder Euro überweisen wollen. CNY nehmen wir. Nein, das geht nicht. Es geht nur Euro. Ok, warum fragt man uns dann? Kopfschütteln und weiter. Sven füllte mal wieder ein Formular aus, genaugenommen zwei Mal, da im ersten Mal wieder etwas nicht passte.

Das Formular wurde genausten geprüft. Die Reisepassdaten und Daten vom Formular wurden in den Rechner übertragen. Stempel drauf, Pin eingegeben, wieder ein Stempel. Wie so einfach? Ne ne das glaubten nur wir. Mit dem Formular, dem Reisepass und der Debitkarte wurden wir zu einem anderen Schalter gescheucht. Es war mittlerweile 11:50Uhr. Ah ja, in 10min sind wir fertig. Denn da ist Mittagpause in China. Und wenn die Chinesen bei einer Sache pünktlich sind, dann beim Essen. Am Schalter mehrere Stempel verpasst bekommen und ab wieder nach hinten ins Büro. Was jetzt passierte, wissen wir nicht so genau. Aber alle Daten wurden noch einmal in den Rechner übertragen. Wir vermuten, dass mal wieder ein Fehler irgendwo war. Oder was auch immer. Wie sollte es anders sein, wieder zum anderen Schalter, gleicher Ablauf. Dann wieder ins Büro, das Ganze mittlerweile im Dauerlauf. Noch einen großen dreieckigen Stempel verpasst bekommen, und eine über alles strahlende Bankangestellte. Da wussten wir Bescheid. Wir waren fertig.

Punkt 3 abgeharkt.

Freundlich bedankten wir uns und verließen zufrieden die Bank. Mal schauen, wann wir das nächste Mal dort hinmüssen. Es ist nur eine Frage der Zeit.