Photokunst

Die Photoselbstdarstellung der Chinesen ist unglaublich. Es gibt Figuren, Posen, Handbewegungen und -stellungen für Selfies. Eine ganze Reihe an Choreographien, die sicher nach Herkunft der Menschen, dem Alter und der Reisegruppe unterscheiden.

Eine Zeitlang war es hipp nur noch photos zu machen, die in Kung-Fu-Style die Menschen auf den Fotos nur in fliegender Pose zeigen. Also keinen Bodenkontakt mit den Füßen. Wie auch bei solchen Trends in Europa, sind dann alle Bilder im gleichen Stil. Glücklicherweise änderst sich das schon drei Monate später und ein neuer Trend ist das Angesagteste.

Während der Tibetreise konnte ich zwei Damen beim Photoshooting aufnehmen. Man muss sich vorstellen, dass die Damen in Richtung eines ganz tollen blauen Sees, der dafür berühmt ist, blicken. Der See ist dann damit nicht auf dem Photo. Das ist aber nicht so wichtig für die Chinesen. “Ich vor Busch” ist eine beliebte Aufnahme. Der Busch ist dann halt mal in Peking oder auch mal in Tibet. Macht ja nix, dass man die richtige, weitere Umgebung nicht sieht. Das scheint nicht so von Interesse zu sein. Ich weiss allerdings nicht warum. Denn ganz wichtig in der chinesischen Photokultur ist auch: “Ich Stock Steif vor Denkmal XY”