Hobbys unserer Haushälterin
Hier in China haben wir eine Haushälterin, die zwei Mal die Woche zu uns kommt. Dienstags und Freitags. Wie jede Haushälterin auf der ganzen Welt, ist auch unsere Beauty (so der selbstgewählte Eigenname; eigentlich heißt sie ja Lui), hat sie bestimmte Vorlieben was sie tut. Das ist nicht schlimm, es ist einfach ein Spiegel dessen, was auch ihr wichtig ist. Vielleicht ist das das Staubsaugen, da jemand keinen Staub mag, vielleicht ich das das Staubwischen auf dem Fernseher, weil das als besonders reinlich gilt, wahrscheinlich gibt es tausend Dinge, die überall auf der Welt gleich oder vielleicht ein wenig wichtiger oder unwichtiger sind, am Prinzip ändert es nichts, dass jeder seine Vorlieben beim Putzen hat.
Interessant ist bei Lui, dass eines zwei mal die Woche passiert: Als ich aus Deutschland wiederkam hatte ich genügend Elektroartikel dabei, um meine Elektrogerätephobie zu bekämpfen. Unter anderem war da auch ein Verlängerungskabel für das hiesigen WLAN dabei. Ein sogenannter Repeater. Der braucht zur Verlängerung des WLAN-Kabels eben Strom. Deshalb wohnt der Repeater immer in der Steckdose.
Wenn ich des Dienstags oder Freitags nach Hause komme, merke ich, dass das Netz immer etwas schlechter ist, genau genommen: Viel schlechter! Die Stahlbetonwände schlucken hier alles. Kein wirklicher Leichtbau. Daher braucht man den Repeater. Jeden Dienstag und Freitag findet sich immer das gleiche Bild: Der Repeater steht auf dem Gästebett.
Fernseher oder andere Elektrogeräte wurden noch nicht ausgesteckt. Ich muss sie unbedingt fragen, warum sie das macht. Es würde mich interessieren. Denn eines ist klar: Das Strahlungsthema ist in China noch nicht angekommen.