Jeder von uns kennt es: Das Streben mancher Menschen nach großen Marken. Keiner kann sich davon wirklich frei machen. Ob es nun die Kamera ist, von einer bestimmten Firma, weil man schon als Kind davon träumte genau dieses Fabrikat zu haben oder eben die Konsumvariante, dass bestimmte Modeprodukte von bestimmten trendigen Firmen zu sein haben, beides ist ein Teil des Marken- und Konsumwahnsinns, den wir heute erleben. Nicht ohne Grund haben Konzerne, wie z.B. LVMH, aktuell hohe Steigerungsraten, die sich nicht notwendiger Weise durch eine besonders günstige Quota Kosten zu Nutzen oder einfach nur Kosten pro Schönheit erklären lassen.

Hier in China ist der Run nach diesen Marken noch einmal viel höher, als in Deutschland. Wenn in Deutschland jemand sagt, nein, ich möchte das nicht, wird er vielleicht befragt, gilt aber eher als eigenständig, als nicht gesellschaftsfähig. Hier in China ist das anders. Um dazuzugehören, muss man diese Marken haben. Den BMW oder Range Rover vor der Tür. Die Prada Tasche. All die kleinen Statussymbole, die eine gute Konsumgesellschaft ausmachen. Wer dieses nicht hat, gehört nicht dazu. Hier in China ist es allerdings wichtiger zur Gruppe dazuzugehören, als es das in Deutschland ist. Das spät sechziger und siebzigerjahre Konzept des Ausprobierens des Andersseins, gab es hier noch nicht. Kommt aber immer mehr. Damit ergibt sich dieser Gruppenzwang. Auch auf der Arbeit oder in der Schule ist dieses zu sehen. Wenn jemand von der Gruppe getrennt wird und dann einzeln befragt wird, ist dieses eine sehr unangenehme Sache für den Einzelnen.

Zurück zum Markenwahn. Schon mal was von Chanel gehört? Wahrscheinlich schon. Chanel No. 5. Und andere tolle Sachen haben die. Nicht, dass ich No.5 von anderen Parfums unterscheiden könnte, aber seis drum. Schon mal was von Chunel gehört? Nein? Solltet ihr aber! Denn, wie wir aus den Medien entnehmen können, ist China stark im Kommen und wird auch das europäische Leben prägen. Allerdings mit eigenen Marken. Neulich im Bus, habe ich einen solche schönen Chunel Sitzbezug oder besser Sitzschoner gesehen.

Selbst das Logo ist ähnlich geschmackvoll, wie das von Chanel. Naja, wem es gefällt.

Es heißt ja immer in den deutschen Medien: In China ist das größte Zeichen der Wertschätzung das Kopieren von Produkten. Ich bin kein Kulturwissenschaftler, würde dazu allerdings sagen, dass man hier in China kulturell gesehen damit nur eines verbindet, nämlich die Kultur des Geldes. Geld machen ist hier höchstes Kulturgut. Soweit zu Chunel.