Vor ein paar Wochen hatte ich ja die Ehre zum ersten Mal eine Wäscherei in China zu betreten. Soweit, so bekannt. Der Ein oder Andere kennt meine Liebe zur Ordnung. Diese brachte die Chinesen gar zur Verzweiflung.

Vor ein paar Jahren erzählte ein Kollege aus Schwieberdingen von der gewählten Option farbige Sockenklammern zum Waschen zu Verwenden. Der Kollege hat mehrere Kinder. Funktion und Ziel klar erkannt: Klare Sockenzuteilung für alle Kids ohne lange Suche. Nachdem ich die sonntägliche Suche nach dem richtigen schwarzen Socke in der gleichen Grauschattierung wie die Andere Socke über alles hasse, war ich natürlich gleich gebannt von der Idee. So wurde ich schon vor Jahren Besitzer eines Sets von Sockelhaltern.

Nachdem allerdings die Sockenhalter die kontinuierliche Nutzung voraussetzen, dass da nix durcheinander kommt, musste ich wohl oder übel während der Zeit, in der in der Wäscherei gewaschen wurde, auch die Socken zusammen waschen lassen.

Wie aber nun einem chinesischen Profiwäscher erklären, dass das so sein soll und vor allem, dass man den Sockenhalter nicht nach dem Waschen wegwirft. Auch wenn es nur ein billiges Stück Plastik ist. Fragen über Fragen. Zu guter letzt bat ich die Sekretärin darum den Wäschereimeister vor dem ersten Besuch zu informieren. Die Blicke auf dem Gesicht der Sekretärin könnt ihr euch nicht vorstellen. Dass Europäer bekloppt sind, war ihr schon länger bekannt. Damit hatte allerdings auch sie nicht gerechnet.

Als ich dann das erste Mal bei der Wäscherei ankam und auch per Handzeichen dem Kollegen der Wäscherei versuchte zu erklären, was er da vor sich hat und dass man das auf gar keinen Fall, unter keinen Umständen wegwerfen dürfe, lächelte er sehr freundlich. Als er sich umdreht, sagte er zu seinem Kollegen in sanftem Ton, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen: “lao wai”. Was so viel wie Ausländer bedeutet und schüttelte leicht den Kopf.

Naja, wer gleichfarbige Socken haben will, muss da eben durch. Ich finde sie eben sehr praktisch