Alltag – Teil 1

Mal was ganz normales heute. Alltag.

Ganz Alltag ists natürlich noch nicht. Noch keine Wohnung und noch im Hotel, allerdings gewöhnt man sich ja schnell an die Sachen. Allgemein geht der Tag hier gegen 6:45 Uhr los. Duschen, Kämmen, Zähneputzen. Viertel nach sieben gehts dann runter zum Frühstück. Da gibts im Prinzip auch schon seine Regelmäßigkeiten: Für Martina ein oder zwei Kaffe und vielleicht ein kleinen Pfannkuchen mit Zucker (der ist dann aber wirklich klein). Vielleicht ein bisschen Brot. Für mich gibts auch nichts großes. Einen schwarzen Tee, dazu etwas Müsli. Danach eine Runde englisches Frühstück. Vier Würstchen, zwei Speck, zwei Kartoffeltaler, eine Tomate, ein Spiegelei. Dazu zwei Glas Orangensaft oder vielleicht mal einen Mangosaft oder Maracuja. Danach gibts ein wenig Obst und danach einen kleinen Joghurt. 🙂

7:45 Uhr müssen wir schon wieder los. Der Fahrer ist vor der Tür. Fährt uns in die Firma, wo wir so ca. 50 Minuten später ankommen. Morgens fährt momentan ein Kollege mit, der im gleichen Hotel wohnt. Da wird sich immer fleißig ausgetauscht, was am Tag laufen wird, was man erwartet, was wohl kommen mag und wie es wieder passen würde, wenns richtig chinesisch wird. Das Gespräch wird meistens alle 5 Minuten durch Kuriositäten unterbrochen. Best of: Kamele am Straßenrand (ohne Leine, ohne Besitzer), ganz allgemein Ladungssicherung, Unfälle, gefährliche Situationen im Verkehr, TÜV Eigenheiten an Chinesischen Autos, Infusionen an Bäumen (ja mit Beutel und nem Schlauch).

In der Firma angekommen, so ca. 8:30 Uhr vielleicht mal 10 Minuten früher, vielleicht 10 später, geht die Arbeit normal los. Emails, Tag vorbereiten, OPL, usw. Gegen 9 Uhr kommen die Mitarbeiter. Ähnlich wie in Ungarn, werden hier die Leute auch von Bussen aufgesammelt und direkt in die Firma gebracht. Bis 9:15 Uhr sind die Leute an den Arbeitsplätzen und fangen an zu arbeiten. Dann die ersten Gespräche, was so über den Abend eingefallen ist.

Sitzungen sind etwas unstrukturierter. Protokolle sind nicht bekannt. Einladungen werden oft nicht zu oder abgesagt. Auch das Kommen und Gehen in den Sitzungen ist immer recht rege. Etwas mehr, wie im Taubenschlag. Ganz anders, als in Deutschland. Solange Sitzungen auf Deutsch gefahren werden, ist die Teilnahme eher weniger rege, manchmal ein wenig eingeschlafen, aber dann wenn mal einer auf die Idee kommt Chinesisch zu sprechen. Bei Chinesischer Sprache, egal welches Thema, können immer alle und zwar gleichzeitig mitsprechen. Wundert man sich manchmal schon, wie plötzlich auch bei Themen, bei denen man genau weiß, dass derjenige gerade davon keine Ahnung hat. Dann muss man das Gespräch wieder ins Englische zurückholen und dann wird’s wieder etwas strukturierter.

Gegen 12 Uhr treffen Martina und ich uns zum Essen. Dann gehts zur Kantine. Davon aber dann das nächste Mal mehr. 🙂