Heute morgen 5 Uhr war es soweit. Der Wecker von Langnase Nr. 2 klingelte. Das letzte Mal aufstehen in Deutschland. Aufgeregt machte ich mich auf dem Weg zum Bahnhof. Zum Glück wurde ich gebracht. Bewaffnet mit zwei Koffern, einer Reisetasche, einem Rucksack und einer Umhängetasche. 70kg Gepäck. Alles, was ich zur Zeit habe und für die nächsten vier Wochen brauche.
Die Asia Air Qualty App ist hier die ganz große Nummer. Keine kennt sie nicht. Keiner ist wegen ihr nicht besorgt. Eines ist klar Peking ist noch schlechter dran dagegen ist Changsha ein Luftkurort. Interessant ist allerdings die Darstellung. Die App versucht einem Glauben zu machen, dass diese von normalen besorgten und gutheißenden Bürgern geschrieben und betreut wird seit heute, und ich schaue schon seit mehr als einem Monat drauf, bezweifle ich das, denn heute ist mir etwas aufgefallen, was mir hätte viel früher auffallen müsse, da es eigentlich mein tägliches Geschäft ist.
Heute war ich bei meinem ersten Firmenessen. Die ganze Abteilung ging in eine Art Wokrestaurant. Besonderheit daran: Wok war in den Tisch fest verbaut und wir mit einem eigens angefachten Holzfeuer betrieben. Der Abend begann lustig. Alle versuchten sich auf verschiedene Autos zu verteilen, was darin endete, dass 2 Minuten vor Abfahrt immer noch nicht alle eine Mitfahrgelegenheit hatten, dafür ein paar Leute mit dem Taxi fuhren. In China findet sich eben immer ein Weg, auch wenn dieser nicht der Direkte ist. 🙂
Die Unterschiede zwischen arm und reich werden in Changsha, wie in vielen Ländern und Städten Asiens schnell sichtbar. Heute Abend war ich ca. 1h direkt hinter dem Hotel auf der vom Fluss abgewandten Seite spazieren. Ein Recht armes Gebiet. Keine 500 auf 300 Meter. Dafür vielleicht das Zuhause und Lebensgrundlage für 5000 Menschen. Klassisch kleine Geschäfte jeder Quadratzentimeter wird genutzt. Nicht selten, dass man auch gleich das Bett hinter dem Verkaufstisch sieht. Das Hotel nimmt alles in allem mit 400 Zimmern den gleichen Platz ein.
Heute hatte ich mein Interview bei den Behörden in Changsha. Es geht um nicht mehr als um meine permanente Aufenthaltserlaubnis und um die Arbeitserlaubnis. Interview hört sich vielsagend an. Vor allem so, dass wenn dem Beamten mein Gesicht, vor allem die lange Nase nicht gefällt, ich sofort wieder ausreisen muss. Tag 13, ich hoffe, dass es sich hier nicht um ein unglaublich schlechtes Ohmen handelt!
So langsam kommt der Tag meiner Abreise nach Changsha näher. Donnerstag um 13:55Uhr geht dann endlich der Flieger. Letzten Montag hatte ich meinen “Ausstand” in der Firma gegeben. Gestern war ich dann mit Freunden und meiner Familie im Gambit. Ok einen kleinen Abstecher ins DAX haben Chrissi, Diana, Jenny und ich dann noch gemacht. Nur(…)